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Lektüre hat sich in meinem Bücherregal breit gemacht, wissenschaftliche
Lektüre, wahrscheinlich ist da immer
noch der Student in mir, der sich gern solche Sachen durchliest.
Da ich
selber von der Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens fasziniert bin, hab ich
vor diesem Hintergrund
eine gewisse Motivation allgemeine Fragen zu Staat und Verteilung von Gütern zu
erhalten und so fiel
mir also dieses Buch in die Hände.
"Theorien
der sozialen Gerechtigkeit" von Wolfgang Kersting - das hat ja doch
durchaus was mit dem BGE zu tun,
immerhin spricht auch Wolfgang Kersting von einer Grundversorgung - allerdings,
da ich das Buch noch
nicht zu Ende gelesen habe, bisher eher in einem ganz allgemeinen Sinne. Also
mehr als Frage gemeint, mit der
der wissenschaftliche Abriss der Gerechtigkeitstheorien bewertet wird.
Wie sieht
Grundversorgung in der Theorie aus, was versteht man darunter usw....
Nachdem
ich nun also die ersten Kapitel durchwühlt habe, gibt es erst mal allgemeine
Bemerkungen zum Buch und
zum Stil und damit indirekt auch zum Autor.
Also ich
glaub, wenn ich grad anfangen würde mit studieren, hätte ich das Buch schon
nach den ersten 20 Seiten
weggelegt, einfach weil ich nichts verstanden hätte.
Woran
liegt es. An der hochrationalen Schreibweise von Herrn Kersting. Fremdworte
ohne Ende und man möchte
fast um wenigstens ein wenig Kreativität reinzubringen meinen auch schöne
Wortschöpfungen, die aber
wahrlich nicht immer einfach zu verstehen sind.
Das ist
natürlich schon wissenschaftlich, andererseits steht die Frage, wenn das Buch
eine Art Einführung in die
Theorien sozialer Gerechtigkeit sein soll, dann wäre es für mich nicht
empfehlenswert. Die Art und Weise des
Schreibstils könnte man eher in irgendwelchen Fachzeitschriften erwarten, weil
das eh nur Wissenschaftler
lesen.
Hinzu
kommt das Talent von Herrn Kersting lange verschachtelte Sätze zu bilden.
Folgendes Beispiel war ganz
aktuell und es verdeutlicht genau das Problem:
"Vor
diesem Hintergrund läßt sich das Differenzprinzip als progressive
Benutzungsgebühr
verstehen,
die die Individuen für die perfektionistische, ihren Lebenserfolg verbessernde,zumindest ihren sozio-ökonomischen Grundgüterbesitz mehrende Inanspruchnahme des
günstigen kooperationsgemeinschaftlichen Entwicklungssystems zu entrichten haben und die
für die Besserstellung der Schlechtestgestellten innerhalb dieses Systems zu verwenden ist,
die unter der hier nicht zu diskutierenden Voraussetzung eines durchgängig dem
Maximin-Prinzip folgenden Entscheidungsverhaltens, durch das kontraktualistische
Argument als unerläßliche gerechtigkeitsethische Legitimitätsbedingung sozio-ökonomischer
Ungleichheit aufgewiesen wurde. S. 170 "
Ein Satz!
Alles klar. Und das ist keine Ausnahme! Wer also auf der Suche nach
wissenschaftlich
anspruchsvollem
Brimborium ist, der wird hier fündig.
Das also
erst einmal so zum Einstieg. Es werden weitere Kommentare folgen.
von onlineredakteur @ 18.11.11 - 22:04:37
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