Sonntag, 27. September 2015

Der Untergang des Abendlandes - Fortsetzung Teil 18 (2011)

Ein durchaus bemerkenswerter Satz findet sich auf Seite 337 in Spengler's Werk:

 
"Die abendländische Formensprache ist reicher. Das Porträt gehört der Natur und der
Geschichte an. S. 337"

Spengler wollte damit sagen, das das Abendland mit Hinblick auf Akt- und Porträtzeichnung umfassender ist als die Antike. In der Antike so sagt Spengler, ist die antike Statue ein Stück gegenwärtiger Natur und nichts außerdem.
Das stimmt vielleicht nicht ganz in der Radikalität, denn auch der Naturbegriff der Griechen wird mehr oder weniger von dem Selbstbild beschrieben, den die Griechen damals hatten, also von der Kultur, dem metaphysischen Urgrund, wie es Spengler beschrieben hätte. Aus integraler Sicht würden wir sagen, vom Bewußtseinsschwerpunkt.

Aber ansonsten ist in dem Zitat genau das integrale Denken enthalten, was ich sonst bei Spengler vermisse.

Wenn die Zeit fortschreitet, wird alles was früher war immer in dem enthalten sein, was heute ist, ganz platt ausgedrückt. Aber was früher mal allein bestimmend war rückt mit weiterer Entwicklung ab zu einem Teil, das Teil eines nun größeren Ganzen ist.

So gesehen ist der Satz also wirklich sehr treffend.

von onlineredakteur @ 28.10.11 - 17:19:47

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