Samstag, 26. September 2015

Interessanter Film von Initiative "Neue soziale Marktwirtschaft" (2010)

Gerade hab ich bei Youtube eine interessante Reportage entdeckt:


Inhalt ist die Initiative namens "Neue soziale Marktwirtschaft", die von Arbeitgebern welcher Art auch immer unterstützt und verbreitet wird.

Diese Initiative hat zum Ziel, so die Reporter, daß der Staat sich aus der Verantwortung nimmt und die Bürger mehr und mehr selber verantwortlich sind für ihre Belange und Probleme um es mal vereinfacht auszudrücken.

Wie die Reporterin erklärt, kommen die Ideen dahinter aus den 80-er Jahren von Ronald Reagan und Amerika.

Wie wird diese Initiative nun dargestellt?

Mehr oder weniger als Bedrohung, als die heimliche Einflußnahme von Arbeitgebern auf Presse und Politik.
Es wird so getan, als wäre das was besonders schlimmes!
Und wie so oft, liegt die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen!

Denn, was kann denn zunächst falsch daran sein, wenn man für "Soziale Reformen" ist?

Nichts!

Was ist so problematisch daran, daß Journalisten diese Initiative mit fördern?

Das Problem wäre nur eins, wenn es heimlich wäre, aber wie die Reporter ja zeigen, wird diese Initiative ganz offiziell in den Medien genannt.

Das Problem an der Initiative ist nicht, daß sie für neue Reformen ist, sondern das sie zwar neue Reformen propagiert aber inhaltlich veraltete Parolen herausgibt:

"Sozial ist, was Arbeit schafft"

Völlig veraltet!!!

Genau das brauchen wir nicht, jedenfalls dann nicht, wenn wir mit Arbeit sozialversicherungspflichtige Arbeit meinen.

Wir brauchen nicht diese Art von Arbeit mehr, sondern mehr Möglichkeiten von Arbeit im Sinne von Götz W. Werners Kulturarbeit!!!

Sozial ist, was kulturelle Werte schafft!

Alles andere, blödsinnige Arbeiten wie z.B. Fließband, Kassen und was es sonst noch so gibt, sollen
Maschinen machen. Dazu muß man aber das System ändern, also in der Tat Reformen durchführen.
Diese Visionen haben leider die Autoren der Reportage auch nicht, und so inszenieren sie ein Angstszenario als ob es gut wäre, wenn wir so weiterwurschteln würden wie bisher.

Nein, Reformen sind richtig, aber nicht nur im Interesse des Arbeitgebers sondern natürlich auch im Interesse des Arbeitnehmers

Die Idee des BGE tritt in dieser Vision deutlich hervor als eine Möglichkeit der Veränderung des
gesellschaftlichen Lebens.
Keiner von denen, weder die Autoren des Beitrags noch die angeklagten Arbeitgeber haben diese Idee. Sie drehen sich beide im Kreis und merken es nicht, das ist das eigentliche Problem!

Was wollen wir mit dem Staat, der derzeit mehr einem bürokratischen Monster gleicht als einem
Initiativbeschleuniger?

Also - und das ist von Arbeitgeberseite richtig erkannt, die Zukunft wird so sein, daß der Staat nicht mehr die Oberhand über die Menschen hat, sondern die Menschen selbst werden mehr und mehr zu kleinen regionalen Gesellschaften und Gemeinschaften zusammenfinden, mit ganz unterschiedlichen Zielen und Zwecken dienen.

Das kann man sich bildlich so vorstellen:

Die Bürger sind die Kinder und wie es ja schon oft im allgemeinen Sprachgebrauch heißt, ist der Staat der Vater (Vater Staat).

Und wir stehen derzeit an der Stelle der Entwicklung an der aus dem Kind ein Erwachsener wird, jemand, der nicht mehr die väterliche Fürsorge wie bisher benötigt. Das heißt nicht, daß der Vater gar nicht mehr benötigt wird, genau wie auch der Staat als solches nicht abgeschafft wird, aber sein Einflußbereich geht zurück.
Die Verantwortung tragen nun die Menschen immer mehr selber, sie werden selber zu kleinen Staatsgebilden, wenn man das mal bildlich weiter fortführen will.

Das ist evolutionäre Entwicklung.

Sich dagegen zu stemmen und Angstszenarien aufzubauen wie die Reporter es tun ist falsch.

Genauso aber auch die Lösungen der Arbeitgeber, die quasi als Vertreter des Staates die väterliche Rolle einnehmen, statt wirklich mehr Eigeninitiative zu fördern nur mehr Macht auf die Menschen ausüben und nicht die Wege aufzeigen, wie die Menschen wirklich in die Selbstständigkeit und ins Erwachsenenalter kommen können.

Die neuen Wege erfordern neues Denken. Das vermisst man leider bei den Arbeitgebern so wie es in der Reportage dargestellt wird. Das ist tatsächlich problematisch.

Die Zukunft kann nur in Reformen liegen, die in der ein oder anderen Weise das Bedingungslose
Grundeinkommen zur Grundlage haben.

von onlineredakteur @ 18.02.10 - 17:52:50

 

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